Ein Freund oder Feind am Montag Abend - nein in der Montag Nacht zum Dienstag in Heidelberg? Läuft man lieber 2 Stunden oder fährt man lieber die Strecke (unter Umständen auch mit 1,2 Promille)?
Tja, in Heidelberg wohl schon, weil dann würde man nicht auffällig fahren, weil bei 7 fahrradfahrenden Mädels Eine oder Zwei mal leicht ausschehren... und dann wird man auch nicht direkt angehalten, weil man über ein rote Ampel fährt.
Zum Tathergang: 7 fröhliche Mädels, davon 4 etwas schneller... fahren Richtung Altstadt nachdem sie schon einen lustigen Abend daheim mit noch anderen lustigen Leuten verbracht hatten. An der Kreuzung Betriebshof wurde selbstverständlich angehalten. Logisch, es war ja eine rote Ampel. Und dies wurde auch noch lautstark der Gruppe mitgeteilt. Dann ging es munter weiter... ein ganzes Stückchen. Irgendwo da, stand auf der Gegenseite die erste Polizei. Wieder wurde abermals sich laut gewundert, was denn Montag Abend die da so rum stehen. Aber das soll uns ja nicht stören. Und so ging es weiter. Nun ja, dann trennte sich der Haufen der Fahrrad-Gang in zwei Häufchen. Und irgendwie überholte uns dann eine Polizei. Dummerweise machte eine der immernoch fröhlichen Fahrrerinnen ein leichten Schwenker kurz vor der Polizei. Und schon war die ungeteilte Aufmerksamkeit unser. Aber es sollte noch einen Moment dauern. Sie fuhr weiter. Und wir natürlich auch. Allerdings unter mehrfacher, eigentlich weiser und wohlwissender erneut lautstarken Mahnung an unsere etwas unkoordinierte Teilnehmerin, sich lieber rechts zu halten. Und dann kam die Kreuzung Bismarckplatz... und abermals eine Ampel. Auch diese war rot. Unsere schon vorher leicht aufgefallene Teilnehmerin hatte sich an die Spitze gesetzt und die Führung übernommen.
Jetzt kommt der tragische Teil, man erahnt es wahrscheinlich schon.
Ja, ich war die 4. in der führenden Gruppe. Ich habe hinter mir sogar ein Auto gespürt. Aber Autos halt. Ich habe auch die rote Ampel gesehen und nach vorne gerufen, DA IST EINE ROTE AMPEL, weil das Tempo sah nicht nach Anhalten aus. Als Antwort schallte von irgendwo her zurück, ABER DIE FUßGÄNGER-AMPEL IST DOCH GRÜN. Was alles vollkommen dem Tatbestand entspricht. Aber ja, die Kreuzung war menschenleer und verlassen, und irgendwie ist die Führung über die Ampel gefahren, und irgendwie sind die folgenden 3 auch über die Ampel gefahren... und ich hatte noch nicht ganz die Ziellinie überfahren, da stand die Polizei schon neben uns. (Hier MUSS angemerkt werden, die Polizei ist ebenfalls über dieselbe rote Ampel gefahren!) Die anderen drei folgenden Mädels haben klugerweise schiebend zu uns aufgeschlossen. Japp, und dann liefen alles nach dem Schema F - lange Rede kurzer Sinn, unsere schlenkernde Führung musste pusten: 1,2 Promille. Und wir anderen 3 mussten nur die Personalien aufnehmen lassen. Mit dem mehrmahligen Hinweis, dass wir hart an der Grenze von Trunkenheit am Steuer seien, und dies eine zweite Anzeige mit sich bringen würde. Aber für Fahrradfahrer gelte 1,6 Promille, und wir hätten Glück gehabt. (Ja, ich erzähl euch gleich mal was von Glück.) Tja, und nach einem Dialog, Gespräch oder vielleicht auch Diskussion, über den Sinn dieser Kontrolle in der Montag Nacht, einer menschen- und autoleeren Kreuzung, wo man nur kurz die Ecke geschnitten hat und nicht über den Fahrrad/Fussgänger-Weg gefahren ist, der Geldmacherei der Polizei und die Klage über uns arme Studenten bla bla, haben die Dame und der Herr uns noch einen schönen Abend gewünscht und sind vondannen.
Zurückbleibt eine ,die Tränen kommenden, jetzt klar hochfokusierten Teilnehmerin, 4 Anzeigen wegen Fahren über rote Ampel mit der Folge einer Geldbuße von je rund 65,- Euro (wenn das KEINE Geldmacherei ist, das ist ja so relationsunbezogen) und je einen Punkt in Flensburg.
Ja, der Zweck der ganze Reise war ein Party in der Altstadt, wo viele viele Mediziner waren. Dort angekommen, später als geplant, war auch dort schon die Polizei und hat die Veranstaltung abgeblasen. (Zu dem Zeitpunkt war es so 1 Uhr nachts.) Aber nichts desto trotz, die Hütte war noch voll, und wir haben auch grad noch so reingepasst. Und da hat man dann alle aus dem Semester getroffen und wusste nicht, wo man zuerst erzählen sollte... immerhin gibt es wichtige Sachen wie Wie-war-Klausur? und Was-machst-du-in-den-Semesterferien?-Themen. Und dann ging dann da auch noch etwas Zeit rum. Dort war doch ziehmlich bald Schicht im Schacht. Dann hat sich die ganze Masse zähflüssig und lautstark nach draußen, vor das Haus bewegt. Auch dort wurde nochmal Zeit totgeschlagen, und sich mit viiiiielen betrunkenen Studenten gedrückt und verabschiedet und noch mal verabschiedet und gedrückt. Und dann hieß es wieder Aufbruch, diesmal Richtung heimisches Bett (es wollte definitiv niemand von uns mehr weg). Mittlerweile ist die Nacht "tatsächlich" schon auf 2.30 fortgeschritten.
Heidelberg schläft. Die Autos stehen in den Garagen. Ja immerhin es ist Montag Nacht. Nur unser "Freund und Helfer" scheint wie aus einem Bienennest gejagt worden zu sein. Aus allen Ecken. Kreisend, schleichend, neben dir anhaltend, obwohl du nur da stehst und dabei bist, nach und nach das Grüppchen auf dem Heimweg zu verkleinern. Von über all her, nicht eine, oder zwei, nein, ach drei ist doch nicht genug; Montag Nacht im schlafenden Heidelberg, wo ein paar Medizinstudenten unterwegs sind, ein wenig die Prüfung zu feiern in den Semsterferien. Der Heimweg war noch von ordentlichen über-die-Ampel-Schieben und zig mal umkreist werden von der Polizei begleitet. Was mit der Zeit nicht nur anstrengend , sondern auch penetrant und nervig wurde. Wir sind doch keine Schwerverbrecher, die rund um die Uhr auf Schritt und Tritt überwacht werden müssen. Es gibt glaub ich wirklich Gefährlichere als wir! Sollen sie ihre Kapazitäten doch sinnvoller einbringen, als Monatg nachts in den Semesterferien in der Studentenstadt Heidelberg. Streikt nicht gerade die Müllabfuhr????
Und jetzt sitz ich hier und musste noch fix meiner Empörung Verhör verschaffen. Aber jetzt ruft auch die Koje für mich!
P.S.: Der erste Teil des Abends war suuuper lustig! Und der mittelletzte auch! Und wir versuchen es mit Revision... 4 gegen 2?
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