Dienstag, 30. August 2011

De Guayaquil al mar

Nachdem der Kontrolleur sich erst persoenlich versichern musste, ob die Reihe mit Sitzplatz 41 ueberhaupt existiert, wurde ich mit Lunchpaket in den Bus gebeten und bin nach der bisher angenehmsten Busfahrt ueber Nacht gut in der Millionenstadt Guyaquil angekommen. Ich bin erschlagen. Der Busbahnhof ist riesig!
Aus ecuador

Nur gut ist Sonntag - es ist 7.30 und die Stadt schlaeft noch. Leider aenderte sich das im Tagesverlauf kaum. Die Geschaefte, Internetcafes und Reisebueros blieben zu. Auch ein Backpackerleben findet sich nicht wirklich. Dafuer ist die ultramoderne Strandpromenade rege besucht und so laesst sich da gut der Tag verbringen.
Aus ecuador

Ich goenne mir eine Armbanduhr fuer 5 Dollar - schrecklich haesslich, tuerkis, Modell Sportuhr - dafuer mit Wecker. Meine Suse und persoenlicher Wecker/Zeitansage fehlt mir schon schrecklich. Danach arbeite ich mich noch die 444 Stufen zum Viertel Los Peñas hinauf und erfreue mich am Blick ueber endlose Haeuser und einem Fluss mit der groessten Bruecke Ecuadors.
Aus ecuador

Aufgrund Mangel an Hostals schlafe ich luxerioes in einem Einzelzimmer mit Fernseher - also ist mein Abendprogramm TV auf Spanisch. Auch mal gut. Gestern, also Montag, kehrt endlich wieder Leben ein und nach langem Hin und Her steht die Entscheidung fest: es wird doch auf die Galapagos-Inseln gehen.

Aber nun erstmal ans Meer und zwar nach Puerto Lopez in einen weiteren Nationalpark. Hier kann man gerade Buckelwale bestaunen und ich hoffe auch das Glueck zu haben. Es ist nicht nur landschaftlich mit Trockenwald ein echtes Kontrastprogramm. Die Gegend ist sehr arm und die Haeuser sind eigentlich nur Huetten aus Holz und Palmen. Betonierte Strassen sind auch nicht die Norm. Ich bin nun in einem netten und guenstigen Hostal (ebenfalls nur Holz und Palmenblaetter) angekommen und werde gleich das 14.000 Seelenoertchen erkunden. Das Wetter muss langsam mal besser werden - das mit dem grauen Himmel kann ja nicht ewig so bleiben...

Vilcabamba und Abschied von Suse

Nachdem ich durch meinen Krank-Tag die Planung leider ueber den Haufen geworfen habe und Suse nach hinten raus keine Zeit mehr hatte, entschieden wir uns noch ein wenig weiter in den Sueden zu fahren nach Vilcabamba. Wir goennten uns eine Hostería mit Pool und tollem Blick. Es war eine herrliche weitlaeufige Anlage mit Hotelcharakter. Leider spielte abermals das Wetter nicht ganz mit, so dass wir nur am Ankunftstag etwas vom Pool hatten.
Aus ecuador


Dafuer sind wir viel gewandert - einmal eine Halbtageswanderung auf den Mandango, einer beeindruckenden Felsformation, die aussah wie eine groesse Sandburg. Leider gibt es keine Bilder dieser schoenen gruenen Huegellandschaft. Im Juni gab es dort einen bewaffneten Ueberfall, sodass alle Wertsachen und Kamera im Zimmer blieben. Das war sehr hart fuer mich - aber ohne Kamera fuer den Rest des Urlaubs? Gleich zur Beruhigung: uns ist nichts passiert und uns ist auch kein Bandit begegnet. Das ganze Dorf scheint wirklich bemueht, die Uebeltaeter zu finden.

An unserem letzten gemeinsamen Tag ging es in einen weiteren Nationalpark (ja, ich weiss, wir arbeiten sie ganz schoen ab - aber Ecuador hat wirklich viele, und jeder hat sein Anrecht und Reiz). So ging es bei Regen, Nebel und Kaelte durch den Bergregenwald und parámo des Parque Nacional Podocarpus. Der hatte ganz urspruengliche Wege und wird wenig frequentiert. Es hiess ganz schoen krakseln und Schlamm ueberwinden und wir sahen danach ganz schoen dreckig aus...
Aus ecuador

Aus ecuador

Aus ecuador

Aus 29. August 2011

Aus 29. August 2011


Gemeinsam ging es dann nach Loja, wo sich unsere Wege am Abend trennten - Suses Bus fuhr nach Peru und mein Bus nach Guayaquil. Aber zuvor gingen wir erstmal noch gemeinsam in ein Restaurant Abendessen. Hier in Ecuador geht alles viel frueher schlafen, und es war gar nicht so einfach ein Lokal ausfindig zu machen, dass nicht schon 20.00 zu macht. Wir goennten uns ein letztes Mal lokale Spezialitaeten und unseren frischgepressten Lieblingssaft jugo de mora (so etwas wie Brombeere). Und zur Feier des Tages goennten wir uns ein Taxi hin und zurueck. In Loja kosten alle 1 Dollar innerhalb der Stadt - kein Verhandeln noetig :-) Ja, und dann war er da: der traurige Abschied. Nur gut gibt es die Gewissheit, dass wir in Chile alle wieder zusammentreffen.
Aus 29. August 2011

Cuenca y sus alrededores

Cuenca ist eine herrliche Kolonialstadt mit entspanntem Flair und emsigen Treiben. Kein Wunder, dass viele Touristen hier verweilen. Wir waren aufeinmal in einer ganz geschniegelten Welt - so sehr hat man sich schon an das baeuerliche Hinterland gewoehnt. Hier fielen auch gleich die andern Huete auf: die Panama Hats - die ja aus Ecuador kommen und hier bis auf das Modell "Panama Hat" nur (sombrero de) paja toquilla nach der hier endemischen Palme heissen.

P1200111
P1200268
Aus ecuador


Im Hostal, in dem wir nur durch Zufall landeten weil es den Namen zweinmal gibt in Cuenca, trafen wir doch tatsaechlich die beiden Muenchner von der Dschungel-Tour wieder und so verbrachten wir gemeinsam weitere 3 nette Tage bevor sich unsere Wege engueltig trennten. Die Reisewelt ist manchmal so klein.

Nach erneuter Suche nach Informationen wie man den Parque Nacional Cajas bei Cuenca auf eigene Faust und am liebsten in einer Mehrtagestour erkunden kann, stellte sich das Touristenbuero als gute Quelle heraus. Allerdings nur mit der Erkenntnis, dass lediglich 1-Tages-Touren ohne Guide moeglich sind. Und eigentlich will man auch da lieber bezahlte Touren an den Mann bringen. Wir wollten aber nicht im Riesentross einem Guide fuer ein paar Meter hinterher stapfen sondern wirklich wandern. So schlossen wir uns mit den Muenchnern zusammen und fuhren einfach hin und konnten ganz wunderbar einen durch die Reisegruppen nicht bewanderten Rundweg wandern.

Neben der wieder ganz anderen parámo-Landschaft mit vielen Lagunen, gabs auch viele Llamas zu sehen.

P1200137
P1200186
P1200221
P1200232

La Cabalgada al Volcan El Altar, Parque Nacional Sangay

Dann doch tatsaechlich alles selbst organisiert bekommen: am Vorabend noch mit dem propietario der Hacienda im Nationalpark telefoniert und alle Informationen ueber die Anreise, die mulas und der Mangel an Bussen zurueck bekommen. Alles unverbindlich. Suse und ich entscheiden dafuer keinen Guide zu engagieren. Bisher stellte sich oft raus, dass viel auch ohne Tour geht - es eher an den essentiellen Infos mangelt, weil da das Buch aufhoert. Das Problem des Zurueckkommens nach Riobamba und den Nachtbus nach Cuenca zu erreichen war noch in der Loesung-Such-Phase als uns Patricio ein weiteres Mal anbot (ohne Einspruch zuzulassen) unser Taxi zu sein und uns abzuholen und fuer uns erst 1 1/2 Stunden hin und mit uns wieder zurueck zufahren. ¨Sie machen gerne einen Ausflug am Wochenende¨. Soviel Gastfreundschaft und Grosszugigkeit ueberwaeltigt uns und ist uns schon ein wenig unangenehm.

So brachen wir also auf, um einen weiteren Nationalpark zu besuchen und pickten den 5.319m hohen El Altar, als einen der schoensten Vulkane in Ecuador. Der Name heisst wirklich Altar und seine 9 verschiedenen Gipfel haben alle Namen mit kirchlichen Bezug (Obispo (5404m), Monja Grande (5160m), Monja Chica (5080m), Tabernáculo (5295m), Fraile Oriental (5060m), Fraile Central (5070m), Fraile Grande (5180m), Canónigo (5355m) y Fraile Beato (5050m)).

Im Park angekommen, erlebten wir die Ueberraschung, dass sie bereits dabei waren uns 2 mulas zu besatteln - irgendwie wurde unser unverbindlicher Anruf weitergeleitet und sie waren startklar als wir eintrafen. Was lernen wir? Ecuadorianer nehmen deutsche Anfragen sehr ernst.

Die Tour war ganz fantastisch. Es ist erstaunlich, wie jedes Mal die Landschaft anders ist. Erst 3 Stunden Reiten steil auf und ab, ueber Wiesen und durch tiefsten Matsch (Lodo ist das neue Unwort) und ueber die spektakulaere Ebene Valle de Collanes zum Vulkan El Altar - erloschen und mit offenen Kraterrand und einer Lagune darin. Dabei begegneten uns viele Wildpferde und Stiere. Um zur Laguna Amarilla auf 4200m zu gelangen, mussten wir nochmals 1 Stunde bergauf wandern. Nicht den besten Tag habend fragte ich mich hier und da, ob ich diesen See ueberhaupt sehen will. Aber der Kampf nach oben hat sich natuerlich sehr gelohnt und die Anstrengung wurde mit einem tollen Blick auf die Lagune mit den umgebenden Gipfeln belohnt. Wir hatten fuer diese Jahreszeit maechtig Glueck - so konnten wir bei besagten neblichsten Monaten des Jahres immerhin etliches vom Vulkan sehen bevor dann endgueltig alles zuzog. Zurueck ging es wieder auf den Mulas.

Suses Reittier blieb seiner Linie treu und suchte immer den Weg abseits vom Weg. Aber insgesamt gab es oft nur Weite und pure Natur und da wir nicht an einer Leine gefuehrt wurden, kam es einem vor wie echtes Reiten. Zum Leid der oben sitzenden Reiter meinten die beiden mulas, jede haette das Anrecht vorne zu laufen. Und dies wurde bei jeder vorhanden und nicht vorhandenen Stelle des Weges ausgefochten, und wenn es noetig war im ploetzlichen Galopp oder mit Austreten. Reiten war toll, aber diesen Teil der Reitstunde haette ich gerne auf ein anderes Mal verschoben. Verschweigen will ich allerdings auch nicht, dass die letzte Stunde nicht mehr wirklich angenehm war - mir tat da schon alles weh und ich wusste nicht mehr wie ich sitzen sollte. Einzige Ablenkung waren die uns entgegenkommenden Wanderer, die wir maechtig bemitleideten, nachdem wir nun die vor ihnen liegende Strecke kannten. Ziemlich heftig zu Fuss - nur in Gummistiefeln machbar und dann nur in einer 2 Tagestour. Und die Tage darauf zeigten mir erst Recht, was fuer unbekannte Muskeln ich links und rechts der Wirbelsaule habe...

Und bei Abendsonne haben uns Patricio und Caro abgeholt und uns dann noch eingeladen auf dem Rueckweg an einer Strassenkueche eine typische Spezialitaet zu kosten: Maistortillas mit Kaesefuellung auf Stein gebacken, dazu weisser grosser Mais mit scharfer Salsa. Koestlich. Und wenn zwei ecuadorianische Aerzte zugreifen, dann taten wir das auch.

Immerhin durften wir sie am Abend zum Essen einladen bevor wir Abschied nahmen nach tollen Tagen in ihrer Familie und die Reise weiter nach Cuenca ging.

Samstag, 20. August 2011

Parque Nacional Chimborazo

Wenn man denkt, ganz viel klappt nicht, ergibt sich irgendwie doch immer wieder was. So kam auch der heutige Tag zu Stande - mit besten Dank an Patricio, der fuer uns heute morgen eine Tour zum Volkan Chimborazo klar gemacht hat.

P1180637
Dass wir den 6300m hohen Gipfel erklimmen stand eh und je ausser Frage, da es mit einer gefuehrten 2-Tages-Tour, Bergsteigerausruestung und Erfahrung verbunden gewesen waere. Aber den Park wollten wir uns dennoch nicht entgehen lassen und wir wurden heute morgen tatsaechlich mit strahlend Sonnenschein geweckt und haben nach 3 Tagen heute zum ersten Mal von Riobamba aus den Chimborazo in seiner vollen Pracht sehen koennen (nachdem in den letzten Tagen uns die Sicht auf die Vulkane immer durch Wolken und Nebel versperrt wurde). Um 9.00 morgens stand dann spontan fest, dass wir 10.00 zum Chimborazo aufbrechen. So ging es mit einem Guide und einem Taxi in den Park und wir hatten einen tollen Ausblick und die Landschaft wandelte sich schnell in eine Hochandenwueste. Und wir wurden endlich mit ganz vielen Vicuñas am Wegesrand beglueckt. Wir sind bis zum ersten Refugio auf 4800m gefahren und dann erst zum zweiten 200m hoeher und dann noch etwas den Weg zum Gipfel an einer kleinen Lagune vorbei nach oben geklettert, um bis zum Gletscheranfang und den Eiszapfen zu kommen.
P1050420
P1050418
P1050429
P1050438
Wir wollten unbedingt die 5000m schaffen. Suse hatte ihren ungeeichten Hoehenmesser mit und so haben wir uns fleissig herangepirscht und endeten auf 5045m an den Eiszapfen (zurueck im ersten Refugio erfuhren wir dann, dass wir eine Differenz hatten und so doch tatsaechlich auf 5220m waren!!! und das topfit ohne Probleme in der Hoehe)
P1050434
Wir hatten Riesenglueck mit dem Wetter. Denn just als wir unser Ziel erreichten, zog es zu und fing an leicht zu schneien. Auf dem Rueckweg konnte man die Spitze vom Vulkan schon gar nicht mehr sehen - dafuer gaben sich noch ein paar Vicuñas die Ehre.
P1050494

Gluecklich und zufrieden ueber den tollen Tag kehrten wir nach Riobamba zurueck und verbringen eine letzte Nacht in unserer liebgewonnenen und herzensguten grosszuegigen ecuadorianischen Familie.

Riobamba

Dienstag, 16. August 2011

Termas de Papallacta

At the altitude of 3300m and back in the Andean highlands we visited the country´s best and prettiest thermal baths and enjoyed pools of steamy water with outside temperatures of about 15 degrees and some nice green hillside views - unfortunately without a glimps of the volcano Antisano supplying the hot thermal water.

Nevertheless the arrival was quite an adventure and the coldest and shortest night we had to spent outside so far. After waiting 3 hours finally catching a bus in Limoncocha we got until Sacha, a town in the middle of nowhere in the Amazonas where obviously rarely end up tourists and we got starred at like crazy (what was actually funny because normally we are the ones checking out the local people). By that time it was already 6pm and we found a bus office selling us the last 3 bus tickets to Quito (Lisa had to sit next to the driver) leaving at 8.30pm. They told us we would arrive Papallacta at around 4.30-5.00am. What was perfectly fine with us - a night bus ride and than the 1 hour-hike up to the thermal baths to get there perfectly timed at the opening time of 6am to have the whole area all for ourselves. So much to the perfect plan. In the middle of the night the bus was stopped for border control... at that moment I didn´t even realized it was actually a border control: we all had to get out, the luggage was searched and the everyone except foreigners had to show their hand luggage. So we were called over to show our passports and (still everything handwritten) the policeman documented our names - all our last names were DEUTSCH and then our normal first name... in South America everyone has 2 last names so it was a bit of a confusing document with the last name following only the nationality. We could continue our journey and arrived 2.45 in Papallacta, a tiny and asleep village in the middle of the Andeans and it was raining. Suse with a cold and we all tired after this restless curvey trip were only longing for a bed. No chance of that. So what to do in the middle of the night. We decided to walk uphill to the village and found a hostal - all houses were dark and everyone sleeping except us. Fortunately they had a bench with a roof, so we sat there freezing on Suse´s camping mat and cuddled in her sleeping back and counting the hours until 5.30am to continue the hike uphill to the thermal bath. It felt endless and it was sooooo cold. Eventually morning came and we had several naps in these awesome hot water pools with no one else around until 8.30 or so.

Back in Quito we had another look at the map and found out that we didn´t take the route via Coca but via Lago Agrio and ended up 20km away from the Columbian border. Good we were not aware of that in the middle of the night.

Amazonas (El Oriente)

Von Tena nach Limoncocha in den Dschungel:

Erst mit dem Nachtbus und dann mit dem Boot zu einer kleinen Lodge direkt an einer Lagune (Chocha = Lagune in Quichua) und bei Wanderungen ueber Pflanzen und ihre Verwendung gelernt, Krokodile, Voegel und Affen gesehen, Piranhias geangelt und traditionelle Gerichte gegessen.

P1180285

P1180019

P1170931

P1170992

P1050337

Baños y la Ruta de las Cascadas

P1170742
Our bike tour along a series of waterfalls, some smaller otheres more spectacular. And of course I did have a flat tire.
P1170741
P1170744

P1170702

P1170715
P1170724
P1170717

El Pailon del Diabolo:
P1170773
P1170786
P1170787

Las Piscinas de La Virgen are the hot pools in town heated by the volcano Tungurahua which we didn´t get to see at all due to the cloudes and nubes.
P1170792

Parque Nacional Cotopaxi

Nach unserer wirklich schoenen Trekkingtour durch die Quilotoaregion, haben wir uns noch fuer einen Tagesausflug in den Nationalpark Cotopaxi mit dem bekannten und vielbestiegenen Vulkan Cotopaxi entschieden. Von dem Vorhaben, den vermeintlich einfachsten 6000er zu besteigen, haben wir uns dann schon in Quito getrennt. Aber wir wollten nicht weiter ziehen ohne wenigstens Ecuadors Vorzeigevulkan besucht zu haben. Und praktischerweise ist der danebenliegende 4712m hohe Vulkan Rumiñahui ohne Guide zu besteigen und gut in einer Tageswanderung zu machen. Wir wollten wenigstens einen weiteren Vulkangipfel erklimmen immer mit Postkartenblick auf den beruehmten grossen Bruder.

P1170578
Die Anreise war ein spannendes Timing-Konzept und verbunden mit etwas Backpackerglueck. So verliessen wir Latacunga kurz nach 14.00 und mussten bis 15.00 im Park sein, weil danach kein Einlass mehr ist. Wir mussten zwar den vollen Weg nach Quito zahlen, aber viel Wahl um keinen weiteren Tag zu verlieren hatten wir eh nicht. 14.50 wurden wir also an der Panamericana herausgelassen und mussten uns also innerhalb 10 Min. einen Transport zum 15km entfernten Parkeingang organisieren. Gluecklicherweise war ganz zufaellig noch ein Camioneta-Inhaber da und bot uns an uns fuer 30 USD zu einem Hostal innerhalb des Parks zu fahren. Eigentlich waren wir noch mit einem Amerikanischen Paerchen verabredet, die wir auf dem Quilotoa-Loop kennengelernt haben und mit denen wir die letzten Tage schon die selbe Reiseroute und Hostals hatten - aber die waren nirgendwo zu sehen. Im Anblick der Uhrzeit sind wir auch davon ausgegangen, dass sie nicht so kurz vor knapp wie wir angekommen und laengst drin sind. Also nach Verhandeln auf 25 USD die Fahrt zum Eingang angetreten. Wir waren schon happy, dass es tatsaechlich alles so klappen sollte und wir tatsaechlich morgen frueh den Berg besteigen und dann am Abend weiter nach Baños reisen und so fuer Lisa maximale Ausbeute ihrer 2 Wochen erreichen. Kurz nach 3 am Eingang stehend muessen wir erfahren, dass keine Autos mehr reingelassen werden, weil der Park wegen den Ferien in Ecuador schon zu voll ist (eigentlich ja eine gute Sache, aber warum gerade wenn wir rein wollen??). Unser Fahrer versucht uns noch Hoffnung zu machen, dass wir erstmal warten sollen. Naja, das sollte fuer uns 3 Maedels mit Gepaeck mitten in einem Nationalpark ja kein Problem sein - wo sollten wir auch hin. Wir erfreuen uns also rund 40 Min. an dem heute herrlich klarem Blick auf den Cotopaxi und hoffen obwohl laengst Einlassende irgendwie doch noch in den Park zu kommen. Unser Fahrer verkuendet, dass wir vielleicht noch rein kommen, wenn in der naechsten Zeit eine bestimmte Anzahl an Autos rauskommt. So faehrt ein Auto nach dem anderen aus dem Park und die Kette wird danach immer gleich wieder gespannt. Und dann die erloesende Nachricht - wir duerfen tatsaechlich reinfahren. Allerdings war nun laengst das Ticket-Office geschlossen und wir erfahren, was fuer ein Glueck wir wirklich hatten: er war sowas wie ein Parkranger und hat dann seine Lizenz hinterlegt fuer uns und dann gings zu der kleinen Herberge ohne warmes Wasser, ohne Strom und ohne Dusche aber herrlich gelegen.
P1170523 So haben wir bei Abendsonne und herrlichem Blick auf den Cotopaxi unser Vesper verspeist und sind ins anliegende Restaurant, um uns mit Tee und Kaminfeuer zu waermen. Dort haben wir tatsaechlich die Amerikaner wieder getroffen und sassen mit ihnen und einem weiteren Gast alle gemeinsam ums Feuer und freuten uns auf den naechsten Morgen.

Der sollte allerdings leider nicht mehr ganz so perfekt nach Plan laufen. Lisa war vorher schon mit einer Erkaeltung angeschlagen und in der Nacht hat sie nur erbrochen und war am Morgen richtig krank. Da war an Bergbesteigung nicht mehr zu denken. Dazu kam eine fuer die Jahreszeit extrem kalte Nacht und fuer uns die kaelteste ueberhaupt mit -7 Grad Celsius. Lisa durfte in der Cabaña bleiben und schlafen und wurde mit Tee versorgt, waehrend Suse und ich beschlossen ihr Zeit zum etwas auskurieren zu geben und wenigstens fuer 4 Stunden zu wandern, was leider auch bedeutete uns von einem weiteren Gipfel zu verabschieden.

Beim Fruehstueck bot uns der ecuadorianische Gast an - der, wie sich herausstellte ein Guide war - uns mit zur Lagune, dem Ausgangspunkt des Weges zum Vulkan, mitzunehmen und uns somit bereits 1 Stunde zu ersparen. Dankend haben wir das Angebot angenommen.
P1170556
An der Lagune haben wir allerdings nicht sofort den Pfad zum Aufstieg gefunden, obwohl alle uns erklaert hatten, wie einfach es sei und alles ausgeschildert waere. So haben wir unfreiwillig 1 Stunde den Rundweg der Lagune absolviert - der natuerlich auch landschaftlich herrlich war. Und wilde Pferde haben wir dabei auch zu Gesicht bekommen.
P1170618
Allerdings war das Wetter nur maessig, verdammt kalt und der Wind wehte schon kraeftig. Beim zweiten Anlauf um die Lagune haben wir dann den kleinen Trampelpfad entdeckt - wir haben ihn tatsaechlich beim ersten Mal uebersehen. So sind wir dann ungefaehr die Haelfte des Aufstieges gegangen und waren wohl so auf 4300m, konnten einen traumhaften Blick ueber den Nationalpark geniessen und sind dann umgekehrt. Der Wind hat noch zugenommen und wir mussten zwischenzeitlich ganz schoen kaempfen. Auf dem Rueckweg hatten wir erneut Glueck (wie sich herausstellte sogar sehr grosses, da um die Mittagszeit kaum Autos vorbei kommen und daher die Amerikaner den ganzen Weg zuruecklaufen mussten) und ein junges Paerchen hat uns in ihrem Mietwagen von der Lagune zurueck mit zu den Cabanñas genommen und so kamen wir ueberpuenktlich wieder zu Lisa. Die zwar erholter, aber immernoch ein Haeufchen Elend war.

Einzigster Wermutstropfen war, wie wie erst 2 Tage spaeter erfahren sollten, als sich der Weg mit den Amerikaner wieder kreuzte in den Thermen von Baños, dass der Aufstieg zum Rumiñahui tatsaechlich nur knappe 3 Stunden gedauert hat und wir somit nur 1 Stunde vom Gipfel weg waren - die Stunde, die wir um die Lagune spaziert sind...

P1170636

Die Rueckfahrt zur Panamericana war auch nochmal eine nette Fahrt durch den Park. Wenn auch Lisa grosses Pech mit der Gesundheit hatte, sollte uns erneut das Glueck verhelfen und wir wurden kostenlos von dem Cabañasmitarbeiter auf seinem Camioneta mitgenommen. Suse und ich sassen hinten und genossen die halbstuendige Fahrt mit herrlichen Aussichten auf den Park.
P1170666

Und dann machten wir es wie die Ecuadorianer (und es macht auch noch wirklich Spass): wir hielten mitten auf der Hauptverkehrsstrasse einen Bus an, der uns wieder nach Latacunga zur Weiterreise nach Baños brachte.

Circuito de Quilotoa

Lisa ist endlich zu uns gestossen! Und nach langem Planen und wieder verwerfen der Plaene, haben wir entschlossen den Cotopaxi-Plan zu verwerfen und nun das Trekking-Projekt Quilotoa-Loop in der Cotopaxi Province bei Latacunga anzugehen.

Tag 1: Latacunga --> Sigchos --> Isinliví
Tag 2: Isinliví --> Chugchilán
Tag 2: Chugchilán --> Quilotoa (crater and lagune)
Day 4: Quilotoa --> Zumbahua --> Pujilí (indigenous market) --> Latacunga

P1170271
Ein ganz herrlicher Trekking-Rundweg durch gruene Andenterassen, kleine Doerfer und gipfelnd am Krater mit See bei Quilotoa. Aus Zeitgruenden haben wir den ersten "Wandertag" noch am Vorabend mit dem Bus und Camioneta zurueckgelegt und sind in einem gemuetlichen Eco-Hostal in Isinliví angekommen (mit dem tollsten Ausblick, den ich jemals auf einem Klo gehabt hatte) in dem wir abends und morgens koestlich verpflegt wurden. So gings dann mit Rucksack auf den Ruecken geschnallt auf die erste Etappe. Dabei konnten wir uns langsam warm laufen. Es ging zunaechst ganz viel runter zu einem Fluss, dort etwas entlang und dann wieder hinauf zu unserem Tagesziel Chugchilán. Ebenfalls ein kleines Doerfchen, in dem wir nette Begnungen mit den Bewohnern hatten und noch einen regionalen Tanz aufgefuehrt von jungen Maedchen beobachten konnten. Auch hier wurden wir sowohl abends als auch morgens verkoestigt. Dafuer das gerade Reisesaison ist, waren wir dennoch gerade mal 10 Gaeste, die immer zusammen gespeist haben. Die zweite Etappe, ebenfalls 6 Stunden wie am Vortag, war kuerzer aber dafuer mit guten Hoehenmetern. So ging es wieder zunaechst runter und dann rauf, rauf und rauf. Bis zum Kraterrand auf 3900m. Dort oben dachte man zwischenzeitlich man sei in der Wueste, so sandig war es.
P1170275 Der Ausblick war einfach phaenomenal. Das Kraterseeblau und die komplette Kraterrundung auf der einen Seite und die Terassenlandschaft auf der anderen waren eine wahre Augenfreude und der verdiente Lohn fuer den Aufstieg.
P1170263
Am windigen Kraterrand ging es dann entlang zum dritten Dorf Quilotoa, das auch Tagesstouristen anzog. Hart im Nehmen, wollten wir natuerlich auch noch an den 500m tiefer liegenden See und machten uns schnell auf zum Abstieg. Lisa und ich haben die Chance beim Schopfe gepackt und haben uns mit dem Pferd wieder nach oben bringen lassen. Wir waren gerade mal 5 Personen, die jeweils an den beiden Tagen auf den Etappen in die "schwere Richtung mit den Anstiegen" unterwegs waren - noch 2 Amerikaner, die wir immer im Hostal und dann am Kratersee wieder getroffen haben und mit denen wir dann noch bis Baños den Weg teilen sollten.
P1050080

Und zum Abschluss des Tages und der ganzen Tour durch das Hinterland trafen wir noch auf eine Gruppe aus Pujilí (einem weiteren Dorf, in dem wir einen Tag spaeter den Markt besuchten), die zusammen sass und musizierte hat. Eigentlich wollten wir nur kurz lauschen und wurden prompt aufgefordert uns zu ihnen zu setzten. So wurde noch gesungen und wir waren mittendrin - sowohl ein Highlight fuer uns, als auch wir waren ein grosses (ja, die Koerpergrosse sorgte ebenfalls fuer viel Begeisterung) Highlight fuer sie.
P1170383