Gigantismus für runde 3 Wochen vom 10.03. bis 02.04.2009.
Da ich mich nicht wie ein Tourist unter Zeitdruck fühle, werden die "Sehenswürdigkeiten" eher langsam angegangen, dafür mehr von einem Leben in Dubai mitgenommen.
Insgesamt sind die Sehenswürdigkeiten entweder Bauten der Superlative oder rekonstruierte Geschichte, um traditionelle Bauten zu zeigen, die nicht mehr erhalten waren. Selbst die Souks sind ganz auf Touristen ausgelegt, wenn auch wirklich schön nachgebaut. Es ist noch März und schon ganz schön warm - man kann einen sehr angenehmen Pooltag einlegen oder schon mächtig schwitzen beim Bummeln. Aber um dem Abhilfe zu schaffen, sind etliche Bushaltenstellen ein klimatisiertes Häuschen am Highwayrand und die Malls sind natürlich inklusive dem kühlen Komfort. Falls man es in der Wüste sogar noch gern ein wenig kälter hätte, der schaut grad mal in der Skihalle vorbei.
Hier geht viel Geld einfach so für allemöglichen Annehmlichkeiten flöten - der Highway muss eben links und rechts begrünt sein - soll halt die Mittagssonne draufballern, es gibt doch Sprenkleranlagen; der grüne Golfkurs sieht halt einfach schöner aus mit kleinen Teichen hier und da; und Schnee zu erhalten bei 40° ist eben ein Luxus, den man sich gönnt. Dubai zielt auf Superlativen. Und ich kann nicht sagen, dass es mich nicht beeindruckt. Aber danach schüttele ich bald den Kopf. Dann ist es einfach schön die Araber in ihren traditionellen Gewändern zu sehen und die Hochhäuser hinter sich zu lassen und direkt in der Wüste zu sein und freilebende Kamele zu sichten.
Aber auch Dubai merkt die Weltwirtschaftskrise - überall kann man leere riesige Baustellen sehen, welche dem Baustopp unterliegen; Appartments werden zu Spotpreisen angeboten, da immer mehr Leute weggehen und kaum einer mehr kommt; Hotels senken die Preise um weiterhin Buchungen zu erhalten; an manchen Ladenfenster kann man schon ein kleines Schild finden, dass bei Kreditkartenzahlung ab jetzt auch 2% draufgeschlafen werden müssen. Aber wenn man nicht hinschaut, Dubai lässt es sich sonst auch nicht anmerken.
Dubai ist eine arabische Stadt mit mehr ausländischen Bewohnerin als Einheimische. Dem entsprechend vielfältig ist auch das kulinarische Angebot. Zur Freude aller - die Auswahl allein im Supermarket (der unseres Vertrauens nennt sich Carrefour) sprengt abermals alle Vorstellungen - es gibt einfach alles. Wirklich alles! Essen aus allen Ecken der Welt - deutsche Importe, italienische, thailändische, chinesische, was man sucht. Und ganz normale Produkte wie überall. Einfach nur noch mehr. Eine Frischeabteilung, wo ich ständig neues Obst und Gemüse entdecke und einem Obststand, der dir grad das Obst schneidet oder einen Fruchtsaft deiner Wahl presst; eine Gewürzabteilung, welche eher einem Gewürzmarkt gleicht und aus Säcken abgewogen wird; eine Fischabteilung, wo man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt; eine Brotabteilung, wo das deutsche Vollkornbrotherz höher schlägt; eine arabische Süßigkeitenabteilung; eine Tiefkühlabteilung, wo es alles gibt was irgendwie eingefroren werden kann... Allein das Tomatensoßenregal ist gefühlt endlos, damit wirklich jede existierende Art, Verarbeitung und Marke für Tomatensoße angeboten werden kann. Naja, und die Fleischtheke ist nur das Schmankerl, mit Grillecke, arabischen Gerichten zum Mitnehmen und ganz viel ganze Tiere. Und wenn man dann irgendwann mal fertig ist, kann man sich zu einer der 55 geöffneten Kassen begeben. Auch hier wurden anscheinend aufgrund der Wirtschaftkrise die ersten Sparmaßnahmen eingeleitet - anstatt an jeder der 55 Kassen einen persönlichen Einpacker stehen zu haben, gibt es diesen nur noch an geschätzt jeder dritten bis vierten Kasse...
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