Dienstag, 16. August 2011

Baños y la Ruta de las Cascadas

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Our bike tour along a series of waterfalls, some smaller otheres more spectacular. And of course I did have a flat tire.
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El Pailon del Diabolo:
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Las Piscinas de La Virgen are the hot pools in town heated by the volcano Tungurahua which we didn´t get to see at all due to the cloudes and nubes.
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Parque Nacional Cotopaxi

Nach unserer wirklich schoenen Trekkingtour durch die Quilotoaregion, haben wir uns noch fuer einen Tagesausflug in den Nationalpark Cotopaxi mit dem bekannten und vielbestiegenen Vulkan Cotopaxi entschieden. Von dem Vorhaben, den vermeintlich einfachsten 6000er zu besteigen, haben wir uns dann schon in Quito getrennt. Aber wir wollten nicht weiter ziehen ohne wenigstens Ecuadors Vorzeigevulkan besucht zu haben. Und praktischerweise ist der danebenliegende 4712m hohe Vulkan Rumiñahui ohne Guide zu besteigen und gut in einer Tageswanderung zu machen. Wir wollten wenigstens einen weiteren Vulkangipfel erklimmen immer mit Postkartenblick auf den beruehmten grossen Bruder.

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Die Anreise war ein spannendes Timing-Konzept und verbunden mit etwas Backpackerglueck. So verliessen wir Latacunga kurz nach 14.00 und mussten bis 15.00 im Park sein, weil danach kein Einlass mehr ist. Wir mussten zwar den vollen Weg nach Quito zahlen, aber viel Wahl um keinen weiteren Tag zu verlieren hatten wir eh nicht. 14.50 wurden wir also an der Panamericana herausgelassen und mussten uns also innerhalb 10 Min. einen Transport zum 15km entfernten Parkeingang organisieren. Gluecklicherweise war ganz zufaellig noch ein Camioneta-Inhaber da und bot uns an uns fuer 30 USD zu einem Hostal innerhalb des Parks zu fahren. Eigentlich waren wir noch mit einem Amerikanischen Paerchen verabredet, die wir auf dem Quilotoa-Loop kennengelernt haben und mit denen wir die letzten Tage schon die selbe Reiseroute und Hostals hatten - aber die waren nirgendwo zu sehen. Im Anblick der Uhrzeit sind wir auch davon ausgegangen, dass sie nicht so kurz vor knapp wie wir angekommen und laengst drin sind. Also nach Verhandeln auf 25 USD die Fahrt zum Eingang angetreten. Wir waren schon happy, dass es tatsaechlich alles so klappen sollte und wir tatsaechlich morgen frueh den Berg besteigen und dann am Abend weiter nach Baños reisen und so fuer Lisa maximale Ausbeute ihrer 2 Wochen erreichen. Kurz nach 3 am Eingang stehend muessen wir erfahren, dass keine Autos mehr reingelassen werden, weil der Park wegen den Ferien in Ecuador schon zu voll ist (eigentlich ja eine gute Sache, aber warum gerade wenn wir rein wollen??). Unser Fahrer versucht uns noch Hoffnung zu machen, dass wir erstmal warten sollen. Naja, das sollte fuer uns 3 Maedels mit Gepaeck mitten in einem Nationalpark ja kein Problem sein - wo sollten wir auch hin. Wir erfreuen uns also rund 40 Min. an dem heute herrlich klarem Blick auf den Cotopaxi und hoffen obwohl laengst Einlassende irgendwie doch noch in den Park zu kommen. Unser Fahrer verkuendet, dass wir vielleicht noch rein kommen, wenn in der naechsten Zeit eine bestimmte Anzahl an Autos rauskommt. So faehrt ein Auto nach dem anderen aus dem Park und die Kette wird danach immer gleich wieder gespannt. Und dann die erloesende Nachricht - wir duerfen tatsaechlich reinfahren. Allerdings war nun laengst das Ticket-Office geschlossen und wir erfahren, was fuer ein Glueck wir wirklich hatten: er war sowas wie ein Parkranger und hat dann seine Lizenz hinterlegt fuer uns und dann gings zu der kleinen Herberge ohne warmes Wasser, ohne Strom und ohne Dusche aber herrlich gelegen.
P1170523 So haben wir bei Abendsonne und herrlichem Blick auf den Cotopaxi unser Vesper verspeist und sind ins anliegende Restaurant, um uns mit Tee und Kaminfeuer zu waermen. Dort haben wir tatsaechlich die Amerikaner wieder getroffen und sassen mit ihnen und einem weiteren Gast alle gemeinsam ums Feuer und freuten uns auf den naechsten Morgen.

Der sollte allerdings leider nicht mehr ganz so perfekt nach Plan laufen. Lisa war vorher schon mit einer Erkaeltung angeschlagen und in der Nacht hat sie nur erbrochen und war am Morgen richtig krank. Da war an Bergbesteigung nicht mehr zu denken. Dazu kam eine fuer die Jahreszeit extrem kalte Nacht und fuer uns die kaelteste ueberhaupt mit -7 Grad Celsius. Lisa durfte in der Cabaña bleiben und schlafen und wurde mit Tee versorgt, waehrend Suse und ich beschlossen ihr Zeit zum etwas auskurieren zu geben und wenigstens fuer 4 Stunden zu wandern, was leider auch bedeutete uns von einem weiteren Gipfel zu verabschieden.

Beim Fruehstueck bot uns der ecuadorianische Gast an - der, wie sich herausstellte ein Guide war - uns mit zur Lagune, dem Ausgangspunkt des Weges zum Vulkan, mitzunehmen und uns somit bereits 1 Stunde zu ersparen. Dankend haben wir das Angebot angenommen.
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An der Lagune haben wir allerdings nicht sofort den Pfad zum Aufstieg gefunden, obwohl alle uns erklaert hatten, wie einfach es sei und alles ausgeschildert waere. So haben wir unfreiwillig 1 Stunde den Rundweg der Lagune absolviert - der natuerlich auch landschaftlich herrlich war. Und wilde Pferde haben wir dabei auch zu Gesicht bekommen.
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Allerdings war das Wetter nur maessig, verdammt kalt und der Wind wehte schon kraeftig. Beim zweiten Anlauf um die Lagune haben wir dann den kleinen Trampelpfad entdeckt - wir haben ihn tatsaechlich beim ersten Mal uebersehen. So sind wir dann ungefaehr die Haelfte des Aufstieges gegangen und waren wohl so auf 4300m, konnten einen traumhaften Blick ueber den Nationalpark geniessen und sind dann umgekehrt. Der Wind hat noch zugenommen und wir mussten zwischenzeitlich ganz schoen kaempfen. Auf dem Rueckweg hatten wir erneut Glueck (wie sich herausstellte sogar sehr grosses, da um die Mittagszeit kaum Autos vorbei kommen und daher die Amerikaner den ganzen Weg zuruecklaufen mussten) und ein junges Paerchen hat uns in ihrem Mietwagen von der Lagune zurueck mit zu den Cabanñas genommen und so kamen wir ueberpuenktlich wieder zu Lisa. Die zwar erholter, aber immernoch ein Haeufchen Elend war.

Einzigster Wermutstropfen war, wie wie erst 2 Tage spaeter erfahren sollten, als sich der Weg mit den Amerikaner wieder kreuzte in den Thermen von Baños, dass der Aufstieg zum Rumiñahui tatsaechlich nur knappe 3 Stunden gedauert hat und wir somit nur 1 Stunde vom Gipfel weg waren - die Stunde, die wir um die Lagune spaziert sind...

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Die Rueckfahrt zur Panamericana war auch nochmal eine nette Fahrt durch den Park. Wenn auch Lisa grosses Pech mit der Gesundheit hatte, sollte uns erneut das Glueck verhelfen und wir wurden kostenlos von dem Cabañasmitarbeiter auf seinem Camioneta mitgenommen. Suse und ich sassen hinten und genossen die halbstuendige Fahrt mit herrlichen Aussichten auf den Park.
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Und dann machten wir es wie die Ecuadorianer (und es macht auch noch wirklich Spass): wir hielten mitten auf der Hauptverkehrsstrasse einen Bus an, der uns wieder nach Latacunga zur Weiterreise nach Baños brachte.

Circuito de Quilotoa

Lisa ist endlich zu uns gestossen! Und nach langem Planen und wieder verwerfen der Plaene, haben wir entschlossen den Cotopaxi-Plan zu verwerfen und nun das Trekking-Projekt Quilotoa-Loop in der Cotopaxi Province bei Latacunga anzugehen.

Tag 1: Latacunga --> Sigchos --> Isinliví
Tag 2: Isinliví --> Chugchilán
Tag 2: Chugchilán --> Quilotoa (crater and lagune)
Day 4: Quilotoa --> Zumbahua --> Pujilí (indigenous market) --> Latacunga

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Ein ganz herrlicher Trekking-Rundweg durch gruene Andenterassen, kleine Doerfer und gipfelnd am Krater mit See bei Quilotoa. Aus Zeitgruenden haben wir den ersten "Wandertag" noch am Vorabend mit dem Bus und Camioneta zurueckgelegt und sind in einem gemuetlichen Eco-Hostal in Isinliví angekommen (mit dem tollsten Ausblick, den ich jemals auf einem Klo gehabt hatte) in dem wir abends und morgens koestlich verpflegt wurden. So gings dann mit Rucksack auf den Ruecken geschnallt auf die erste Etappe. Dabei konnten wir uns langsam warm laufen. Es ging zunaechst ganz viel runter zu einem Fluss, dort etwas entlang und dann wieder hinauf zu unserem Tagesziel Chugchilán. Ebenfalls ein kleines Doerfchen, in dem wir nette Begnungen mit den Bewohnern hatten und noch einen regionalen Tanz aufgefuehrt von jungen Maedchen beobachten konnten. Auch hier wurden wir sowohl abends als auch morgens verkoestigt. Dafuer das gerade Reisesaison ist, waren wir dennoch gerade mal 10 Gaeste, die immer zusammen gespeist haben. Die zweite Etappe, ebenfalls 6 Stunden wie am Vortag, war kuerzer aber dafuer mit guten Hoehenmetern. So ging es wieder zunaechst runter und dann rauf, rauf und rauf. Bis zum Kraterrand auf 3900m. Dort oben dachte man zwischenzeitlich man sei in der Wueste, so sandig war es.
P1170275 Der Ausblick war einfach phaenomenal. Das Kraterseeblau und die komplette Kraterrundung auf der einen Seite und die Terassenlandschaft auf der anderen waren eine wahre Augenfreude und der verdiente Lohn fuer den Aufstieg.
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Am windigen Kraterrand ging es dann entlang zum dritten Dorf Quilotoa, das auch Tagesstouristen anzog. Hart im Nehmen, wollten wir natuerlich auch noch an den 500m tiefer liegenden See und machten uns schnell auf zum Abstieg. Lisa und ich haben die Chance beim Schopfe gepackt und haben uns mit dem Pferd wieder nach oben bringen lassen. Wir waren gerade mal 5 Personen, die jeweils an den beiden Tagen auf den Etappen in die "schwere Richtung mit den Anstiegen" unterwegs waren - noch 2 Amerikaner, die wir immer im Hostal und dann am Kratersee wieder getroffen haben und mit denen wir dann noch bis Baños den Weg teilen sollten.
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Und zum Abschluss des Tages und der ganzen Tour durch das Hinterland trafen wir noch auf eine Gruppe aus Pujilí (einem weiteren Dorf, in dem wir einen Tag spaeter den Markt besuchten), die zusammen sass und musizierte hat. Eigentlich wollten wir nur kurz lauschen und wurden prompt aufgefordert uns zu ihnen zu setzten. So wurde noch gesungen und wir waren mittendrin - sowohl ein Highlight fuer uns, als auch wir waren ein grosses (ja, die Koerpergrosse sorgte ebenfalls fuer viel Begeisterung) Highlight fuer sie.
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Mittwoch, 3. August 2011

Erster Gipfel: Pichincha 4.696m

Gestern haben wir unseren ersten Gipfel erklommen - den Hausvulkan von Quito namens Rucu Pichincha mit einer Hoehe von 4696m.

Bis 4100m faehrt man von Quito aus mit dem Teleferico - einer Seilbahn. Dort kann man schon eine herrliche Aussicht ueber die Stadt geniessen. Die Wanderlustigen und Ambitionierten koennen sich dann auf die rund 3 Stunden dauernde Gipfelbesteigung aufmachen.

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Am Anfang sind es noch schoene Spazierwege, aber um so naeher man dem eigentlichen Ziel kommt, um so steiler als auch krakseliger wird es. Von einer Wegbeschreibung muss man sich gleich trennen - am Anfang gibt es genau einen Pfad, aber an den Felsen wirds dann schwerer mit der Orientierung. Etliche sind uns dann entgegengekommen, weil es ihnen zu unuebersichtlich wurde. Wir hatten das Glueck, dass ein Mountain Guide (der 2 nette Amerikaner begleitete) uns vom Gipfel erspaehte und uns den Tipp gab, wo es am besten weitergeht. Cool, es geschafft zu haben. Das hatte es schon in sich - nicht wegen dem Weg, sondern wegen der Hoehe. Ich war mega kurzatmig und hatte schwere Beine, und zum Schluss hat auch der Kopf ein wenig gedrueckt. Aber alles in allem ging es mir ganz gut. Suse hats ein wenig mit der Hoehenkrankheit erwischt, ist aber unten in Quito schon wieder wohlauf gewesen.
Fazit: Es war ein toller, wenn auch anstrengender Tag und wir haben erste Hoehenluft geschnuppert. Immerhin hat uns der Ecuadorianer versichert, so wie er uns am Gipfel sieht, koennen wir auch den Cotopaxi schaffen. Na mal schauen :-)

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Montag, 1. August 2011

Quito

Der erste Gruss aus Suedamerika und die Nachricht, dass wir gut in Quito angekommen sind. Wenn auch zum Schluss etwas unentspannter als geplant. Die ersten 18 Stunden der langen Anreise waren doch wirklich nett, mit viel guter Laune und erstaunlich freundlichen und gespraechigen Grenzkontrolleuren und auch mit dem Nebeneinandersitzen hat es bei beiden Fluegen geklappt. Es gab 3mal warmes Essen und wir waren soooo voll gefuttert.
Airport Frankfurt, Germany Greenland
in the airplane Sunset

Es sollte erst wirklich aufregend werden - und darauf haette ich auch verzichten koennen - als wir gefuehlte 10m vom Boden weg den Landeversuch in Quito abgebrochen haben. Waehrend man also wieder aufsteigt und der Pilot sich nicht meldet, gehen einem schon merkwuerdige Gedanken durch den Kopf. Das war naemlich definitiv nicht der Plan! Irgendwann meldete sich dann das Cockpit, dass es Flap issues gaebe und man nicht landen koenne weil das Flugzeug nicht ausreichend abgebremst werden kann. Wir fliegen jetzt noch eine Runde, und waehrenddessen wird versucht das Problem zu beheben. Gut, beruhigend - wir sind nicht entfuehrt, aber diese Nachricht, dass wir in der Luft gefangen sind fuehrt nicht wesentlich zu Entspanntheit im Sitz. Die Leute blieben aber alle erstaunlich ruhig. Und eine weitere Viertel Stunde spaeter meldete sich der Pilot erneut und kuendigte an, dass wir jetzt landen werden. Die Flap issues (wir mussten weiterhin spekulieren was genau das ist) konnten nicht behoben werden. Die Rettungskraefte sind alle informiert und stehen bereit. Wir sollen uns aber keine Sorgen machen. -Ahja, genau. Wir versuchen jetzt ungebremst zu landen - ich stelle mich lieber auf eine Bruchlandung ein. Einzig die Tatsache, dass auf weitere Sicherheitsanweisungen fuer uns Passagiere verzichtet wurde, liess mich glauben, dass alles gut wird. Wir naehern uns also wieder der Erde und sehen die Haeuser unglaublich schnell an uns vorbei fliegen. Ja, wir sind definitv sehr sehr schnell unterwegs! In Erwartung auf einen heftigen Rumps fiel das Aufsetzen dann ganz gut aus, aber das Bremsen war noch mal wuchtig. Wir schiessen an den aufgereihten Feuerwehrfahrzeugen und Rettungswagen vorbei und ein erleichternder und gluecklicher Applaus geht los, als wir recht normal wieder ueber das Rollfeld fahren. Puh, alles gut gegangen - aber waehrend man massiv uebermuedet ist, ist so eine Stunde Extrarunde keine feine Sache. Immerhin verdient der Pilot Respekt, kurz vorm Aufsetzen sich zu entscheiden, die Maschine wieder hochzuziehen. Das muss vom Boden her auch ganz schoen merkwuerdig ausgesehen haben... Eine Stunde spaeter und nun um Mitternacht Ortszeit sind wir also gut und heil in Quito angekommen. Unser Gepaeck auch!

Taxis sind da sehr praktisch organisiert, man kauft sich am Taxischalter ein Ticket und steigt dann direkt am Ausgang in ein Taxi, was einem zu dem vermeintlich reservierten Hostal und ersehnten Nachtlager bringt. Und fuer 8USD versucht man auch erst gar keine anderen Optionen. Wir fahren also los und im Halbschlaf verstehen wir zumindest ueber den Funk, dass nachgefragt wo der Fahrer grad ist und sich zurueckmelden muss, wo er grad hin faehrt. Wir sind grad noch erstaunt, dass die Touristen so sicher und geordnet zu ihren Zielen transportiert werden, als wir uns erneut am Flughafen befinden. Ehe wir auch nur fragen konnten, kam schon die Dame vom Ticketverkauf und hatte Suses Reiseunterlagen in der Hand. Ohje, gleich die ersten Erkenntnisse: wir sind noch nicht mal richtig angekommen und haben schon die ersten Dinge verloren und die Ueberraschung wie hilfsbereit die Ecuadorianer sind (was sich noch bestaetigen sollte). Ja, wir waren definitiv reif fuer ein Bett. Aber dann, im zweiten Anlauf am Hostal angekommen.

Und da wartete dann schon die schlechte Nachricht, die wir kaum in der Lage waren gescheit noch zu verarbeiten: es lag keine Reservierung fuer uns vor (obwohl Suse per Mail und Lisa nochmal per Telefon alles abgewickelt hat). Und als waere das nicht genug, sie sind auch voll belegt. Es ist mittlerweile 1.30 nachts und wir sind planlos in Quito - ohne Unterkunft. Hilfe! Mit echtem Mitgefuehl, aber ohne was aendern zu koennen, schlug Die Dame vor, morgen nochmal vorbei zu kommen, vielleicht gibt es dann Betten. Aber sie war so freundlich uns nicht allein durch Mariscal zu schicken mit ganzem Gepaeck, sondern ein Mann uns noch an die Seite zu stellen, der uns zu einem anderen Hostal bringen sollte. Wir fahren sehr froh darum, es erleichterte den Weg ungemein. Das erste Hostal war ebenfalls ausgebucht und wir todmuede wurden langsam etwas unruhig. Er fuehrt uns also weiter und dann klappt es - wir bekommen ein Zweierzimmer in einem naja Hostaldings. So mussten wir nicht nur gedanklich, sondern gleich in voller Umsetzung unsere Standards runter schrauben. Wir haetten an dem Punkt wohl fast alles genommen, wir wollten nur noch schlafen. Wir haben uns also maechtig fuer die Hilfbereitschaft bedankt und sind ins Bett gefallen.

Am naechsten Tag nachdem wir doch noch 2 Betten im Hostal Cafecito ergattern konnten, gab es 12.00 erstmal Fruehstueck und wir konnten endlich den Tag beginnen. Und netterweise gabs den Pott Kaffee aufs Haus. Der uebrigens uns sofort ins Backpackerleben einsteigen liess - der herrlich wohlbekannte Geschmack des Instantcoffees. Herrlich wars. Und auch noch bei Sonnenschein und 22 Grad.
Hostal Cafecito First Breakfast in Hostal Cafecito

Mit dem Trole (ein Bus im Strassenbahnkonzept) ging es erfolgreich in die Altstadt. Leider kamen langsam Wolken auf und kurze Zeit spaeter prasselte es dann schon runter. Es war Sonntag und so konnten wir herrlich entspannt das Treiben der Ecuadorianer beobachten.
Quito, Plaza Grande Rain in Quito

Und um auch wirklich richtig anzukommen, genehmigten wir uns ein Almuerzo in einem kleinen einheimischen Restaurant. Auf den O-Saft haben wir dann gesundheitsbewusst verzichtet - aber ich befuerchte der Durchfall wird kommen. Es ist nur ein Frage der Zeit. Aber jetzt wars erstmal sehr lecker! Almuerzo in a local tiny restaurant Panama Hats
Quito

Dienstag, 26. Juli 2011

Tschüß Heidelberg - Hallo Ecuador

Es ist fast soweit - noch 4 Tage bis zum Abflug nach Quito, Ecuador. Am Samstag Abend werden Suse und ich ankommen und 2 Tage später auch Lisa in Empfang nehmen.

Ein Vulkan und der Amazonas soll das Programm für die ersten 2 Wochen sein. Wie realisierbar unsere Wünsche sind werden wir dann vor Ort sehen. Wir wollen natürlich ganz verantwortungsvoll mit der Höhe umgehen und zumindest das tun, was wir können, um nicht von der Höhenkrankheit in die Knie gezwungen zu werden.

Die ersten Abschiede sind schon schwer gefallen, aber auf ein baldiges Wiederhören und Wiedersehen!

Mittwoch, 13. Juli 2011

Hüttentour 2011 in der Silvrettaregion

Eine ganz wunderbare Tour in bester Gesellschaft und meine erste von Hütte zu Hütte.


Zu Acht brachen wir also am Dienstag morgen in Kreuth auf und fuhren zum Startpunkt unserer Wanderung: Galtür. Die Hinfahrt war schon eine Freude - die Sonne kam raus und die Berge taten sich auf und machten Lust auf den Startpfiff. In Galtür sollten wir Glück haben und die Autos allesamt auf einem Hotelparkplatz kostenlos abstellen. Sonnencreme aufgelegt, noch einen Happen gegessen und auf ging es gegen 12.30 Uhr:

Tag 1: von Galtür 1.600m zur Heidelberger Hütte 2.264m
Landschaftlich einfach herrlich erst durch den Wald, dann das Tal hinauf und immer die Schneekuppen in Sicht, die man dann auf einmal selber bezwingt. Kühe und Ziegen ließen uns gleich wissen, dass wir wirklich in den Alpen angekommen sind. Schnaufend oben auf ca. 2800m angekommen befindet man sich nicht nur plötzlich wie in einer anderen Welt mit Schnee und schroffem Gestein, sondern auch sogleich an der österreicher-schweitzer Grenze und steht mit jedem Fuß in einem anderen Land. Wir erreichten unser Tagesziel sogar mit Pausen in Martins veranschlagter Zeit von 6 Stunden und kehrten gegen 17.30 ein. In der Schweiz nächtigten wir ganz komfortabel und hatten ein ganzes Zimmer für uns - Klassenfahrtstimmung kam auf - und sollte die ganze Zeit erhalten bleiben.






Tag 2: über Gipfel des Grenzeckkopf 3.048m zur Jamtalhütte 2.165m
Etwas zu früh für ein ausladendes Frühstück, aber das wenn auch nicht optisch ansprechende dafür den Gaumen erfreuende Bircher-Müsli fand seinen Abnehmer. Es ging bei blauem Himmel und Sonnenschein auf die nächste Etappe. Heute galt es einen Gipfel zu erobern (ok ok - für die Jungs ist es nur einer mehr). Erneut ein Tal wie aus dem Hobbits-Reich durchwandert und dann in Kontrast dazu Schneefelder, Felsen und Geröll und mittendrin glasklare blaue Bergseen. Der Gipfel bot bei herrlichem kurze-Hosen-Wetter eine fantastische Aussicht, die einfach einlud den Gipfelplatz etwas länger zu genießen. Da es heute das kleinste Tagespensum mit großzügig gerechneten 5 Stunden sein sollte, konnte man alles rundum auskosten. Insbesondere auch die vielen Murmeltiere. Das Tagesziel lag nun wieder in Österreich und war nun spazierend zu erreichen.
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Tag 3: über Getschnerscharte und Radsattel zur Wiesbadener Hütte 2.443m
Es ging verdammt früh los! Es war grau, aber regnete noch nicht. Und so brachen wir 7.30 auf, den anstrengensten Teil in Angriff zu nehmen. Es ging direkt bergauf, und bergauf und bergauf. Und gefühlt noch mehr bergauf. Nach einer kleinen Stärkung und Verschnaufpause wurde mir recht schnell kalt (was ganz erstaunlich ist, weil die Jungs ja viel länger schon da waren) und ich bin als erste weitergestapft immer im Glauben, ich werde ja gleich wieder überholt und muss nicht lange vorne gehen und die roten Wegweiser auf den Steinen suchen. Das gestaltete sich nämlich von Zeit zu Zeit etwas schwierig. So dauerte es auch nicht lang, dass ich zwar etwas Rotes sah und ansteuerte, das aber ein veralteter Wegweiser war. Während ich also das Geröll herauf kletterte und dabei schon dachte, dass es jetzt aber wirklich etwas arg sperrig und unzumutbar wird und immer rief "Vorsicht! Steine!!", erfreuten sich die anderen weiter unten schon an diesem doch belustigend dreinschauenden Anblick und haben die tatsächliche Route längst ausgemacht. Ich bot natürlich auch auf dem Weg zum richtigen Weg auf allen Vieren weiteres Material zum Schmunzeln. Es folgte ein abwechslungsreicher Abschnitt mit Krakseln und etwas Klettern, der uns zum höchsten Punkte des Tages und eine zwar bewölkte aber nicht minder beeindruckende Aussicht brachte. Martin und Chris nutzten unsere Pause um noch einen Gipfel zu erstürmen.

Wir brachen unterdessen auf, um das große Schneefeld auf der Hangrückseite auf ganz abenteuerliche Weise zu überqueren: mein erster Schritt machte mich gleich eine Beinlänge kürzer, denn ich versank bis zur Hüfte in einem Loch. Während ich mich noch befreite landete Hanna kurzer Hand auf dem Hosenboden und nahm die Abkürzung auf direktem Wege nach unten. Glücklicherweise ohne weitere Blessuren und so erntete sie von uns Sich-Runterarbeitenden nach Rückversicherung, dass es ihr gut geht, viel Lob für diese gute Fortbewegungswahl. Die Jungs machten es uns natürlich danach gleich vor, wie man wirklich schnell ein Schneefeld runterschlittert. Es ging durchs Flussbett, über Felsenbrocken und Moorböden dann noch einmal nach oben. Da war es auch vorbei mit Trockenheit und es kam ein peitschender kalter Regen auf, der uns den letzten Anstieg begleitete. Oben angekommen gab's eine Gruppe Steinböcke zu besichtigen. Wir sind alle gut nach groben 7 Stunden in der Hütte eingekehrt und genossen ausgiebig die 1 Minute und 30 Sekungen-Dusche und durften gewärmt und trocken sehen wie draußen alles zuzog und es runter prasselte. Es wurde ein entspannter Abend mit Spielen, Lesen und Essen. Und der längste dazu - wir sind doch glatt erst weit nach 22.00 ins Bett, vielleicht wars sogar 23.00, anstatt zwischen 9 und 10 wie die Tage zuvor. Es hat abermals mit dem 1-Zimmer-für-alle geklappt und wir musste uns erst gar nicht neu umgewöhnen, wer wie wo schläft.

Tag 4: Abstieg über Bielerhöhe 2.037m und Bus zurück nach Galtür
Wir haben fast ausgeschlafen und sind erst 8.30 aufgestanden. Elli ging es noch schlechter als am Abend zuvor und wir waren besorgt wie wir sie den Berg runter kriegen. Der Blick aus dem Fenster verhieß auch nichts Gutes - Schneeregen und alles verhangen. Der Wetterbericht wusste auch nichts besseres zu berichten. Wir frühstückten erst einmal und beratschlagten das weitere Vorgehen. Es war ja Michis, Felix und Ellis Abschied ohnehin. Auch Martin konnte nichts Gutes von seinem Knie berichten. Also wollten wir es auf das Wetter ankommen lassen und entschieden bei schlechtem Wetter alle die Tour zu beenden. Aber das Wetter meinte es gut mit uns und kaum 1 Stunde später kam die Sonne und das Himmelsblau heraus. Also konnten wir die Entscheidungsfindung nicht auf das Wetter schieben, haben aber nach vielem Abwägen uns alle entschieden, als Gruppe unsere wunderschöne Hüttentour am 4. Tag zu beenden und gemeinsam abzusteigen. Außerdem vereinfachte es die Auto- und Heimfahrfrage. Zumindest vermeintlich. Der Weg zum Silvretta Stausee bot noch einmal einen herrlichen Anblick bei Sonnenschein und ließ uns über die tollen Tage schwelgen.
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Wieder in Galtür angekommen, galt es alle und alles in den Autos unterzubringen. Wie es die weiteren Wege so wollten, sollte das größe Auto fast leer und allein gefüllt mit Chris nach Kronach gehen, das andere große Auto mit Michi und Felix nach Abendsberg fahren und die Heidelberg-Aidlingen-Radolfzell-Gruppe vor die Herausforderung stellen Gepäck von 2 Wochen und 5 Leute in das kleinste Auto zu bekommen. Das sorgte für Pack- und Stapelkunst, viel Heiterkeit und einen neuen Rekord für Martins Auto. Wer saß, saß und los ging es. Leider trafen wir mit dem Sommerferienbeginn zusammen, der sich auf den Straßen deutlich hervortat vor allem zum Leidwesen von Elli. Aber letztendlich sind auch die Letzten gegen 22.00 gut angekommen.



Resumee unseres Krankenlagers:
Chris hat pünktlich zu Wanderbeginn seine Erkältung abgehakt und die Formkurve ging steil nach oben. Hanna entwickelte Blasen an den Fersen, die sie ab tapfer aushielt. Michi hat kämpfend den ersten Tag erfolgreich geschafft und wurde dann mit fortschreitender Genesung und der weiteren Tour kräftig belohnt. Dafür ließ Martin fast nichts aus, was sich in den Weg stellte: in Kreuth grade noch die Erkältung langsam abgeschüttelt, nur um sich durch einen Fahrradsturz das Leben schwer zu machen mit geprellten Rippen und angeschlagenem Knie, und dann auf der Wanderung zunehmend limitierende Knieschmerzen ausbildend, und zuletzt sorgte uns Elli ab unserem letzten Abend mit einer sie Schach-matt-setzenden Magen-Darm-Geschichte.
Aber mittlerweile sind alle wieder wohlauf.

Es war eine vielseitige Hüttentour mit verschiedensten Landschaften von saftigen satten Grün und bunten Alpenwiesen, kargen und schroffen Felsen und Geröll bis Schneefelder und Gletscher und immer mit wunderschönen Berganblicken, an denen man sich kaum satt sehen konnte! Und all das zusammen in einer ganz fantastischen Gruppe Freunde!

by felix

Danke an Martin für alle Vorarbeit!